Advent - Wir sind mitten im Advent
Advent heißt ankommen......
Die Bibel spricht von der Geburt Jesu, dem Erlöser. Kinder sehen wohl eher die Geschenke, die es dann an Weihnachten gibt.
Weihnachten, das Fest der Feste.
Die Gelegenheit.....
Gelegenheit, Freude zu schenken
Gelegenheit, lecker zu essen
Gelegenheit, nett zusammen zu sein
Gelegenheit, zu trinken, weil die Einsamkeit zu groß ist
Für manche ist Weihnachten etwas ganz Besonderes, weil alles so festlich geschmückt ist und die vielen Kerzen ein so schönes warmes Licht machen. Ich kenne auch Menschen, die sagen, “Für mich ist Weihnachten ein Tag wie jeder andere!”
Für mich selbst ist es ein Tag, der mich daran erinnert, wie kostbar das Leben ist.....
Und für Euch ?
Was bedeutet Weihnachten für Euch?
Petra
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Hallo liebe Stattcafebesucher und die, die es vielleicht mal werden,
Ich hatte bei dem ersten Lockdown ein wenig von mir geschrieben. Vielleicht hat der Ein oder Andere es gelesen. Damals ging es mir gut.
Es ist nun so , dass es mir nicht mehr so gut geht, wie beim ersten Lockdown. Obwohl sich ja nicht viel verändert hat. Es ist das gleiche und doch auch nicht. Zumindest nicht für mich.
Ich arbeite nach wie vor und bekomme tatsächlich noch immer mein volles Gehalt. Da habe ich einen riesen Vorteil im Gegensatz zu manch anderem. Von den armen selbstständigen Menschen usw. mag ich gar nicht schreiben... .
Meine Arbeit ist aber nun meist im Homeoffice. Nur noch einmal in der Woche sehe ich meine Kollegin und wir haben zusammen Dienst. Zwei Tage in der Woche bin ich alleine im Büro und an den anderen beiden Tagen bin ich im Homeoffice.
Ich sage es jetzt mal so, wie es eben einfach ist. Ich fühle mich einsam. Trotz Püppi. Trotz Kontakt zu den Eltern. Trotz Kontakt online zu Freunden. Trotz Kontakt zur Selbsthilfegruppe jede Woche online. Es ist halt online und nicht dasselbe. Ich vermisse Umarmungen, spontane Besuche. Ich vermisse, durch die Stadt zu bummeln und einen Kaffee zu trinken. Ich vermisse das Stattcafe. Ich vermisse irgendwie alles... .
Das war´s schon... .
Eure Jana
11.02.2021
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Neues aus dem Exil
Guten Abend Ihr lieben Menschen,
ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich mit der ungewöhnlichen Situation gut zurechtkomme.
Ich habe meinen geregelten Tagesablauf und beginne um 7:30 jeden Morgen meine Arbeit im Home-Office.
Die Gespräche mit unseren eskalativen Kunden sind sehr entspannt, da die Leute in der Situation froh sind, wenn ihnen geholfen wird. Ich schwöre, ich habe in letzter Zeit keinen Kunden meckern gehört. Alle sind seit dem Pandemieausbruch irgendwie gelassener und ruhiger geworden.
Die ist zumindest mein Eindruck. Wobei meine Kollegen immer sagen, dass sie von meiner Ruhe und meiner positiven Einstellung gerne eine Scheibe abhätten und ich dies auf die Kunden übertrage.
Zwischendurch gehe ich mit meiner Luna spazieren, kann dabei entspannen und bekomme den Kopf frei.
Nachmittags oder abends koche ich für meine Familie und wir gehen zusammen mit dem Hund raus. Der Alltag geht weiter so oder so.
Ich bin der Meinung, dass es nichts bringt, den ganzen Tag über die Corona Krise zu grübeln, da ich es eh nicht ändern kann. Mich interessieren hierzu auch keine Zahlen, da ich es schlimm genug finde, dass unsere schöne Welt von solch einer Katastrophe betroffen ist.
Positiv finde ich es, dass sich die Natur ein wenig erholen kann, das die ganzen Dreckschleudern nicht fahren oder fliegen können.
So es reicht von mir. Ich hoffe, ich sehe euch Alle gesund und munter wieder. Denkt positiv und lasst euch von dem ganzen Drumherum nicht runterziehen.
LG
Guido
23.04.2020
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Corona.... was macht das mit mir?
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da dachte ich, ich könnte nicht alleine leben ... das war nach der Trennung meines Mannes. Ich hatte Angstzustände, Panik. Ich wusste nicht wohin mit mir und war einfach nur traurig und ängstlich. Ich habe da auch getrunken, um irgendwie klar zu kommen.
Für mich hatte sich irgendwie dank meiner Selbsthilfegruppe Freedom, Frauenfrühstück, Gespräche mit den Hauptamtlichen des Stattcafes, dank meines Freundeskreises und dank meiner Familie alles zum Guten gewendet. Denn sie alle haben mich in welcher Form auch immer begleitet und unterstützt.
Diese Zeit jetzt, ist für mich eine Besondere. Denn ich habe gerade eigentlich nur mich. Und meine kleine Püppi.
Was ich nie für möglich gehalten habe ist eingetroffen. Ich genüge mir selbst. Und ich bin zufrieden und glücklich mit mir alleine und mit meiner Püppi.
Wie ich das schaffe?
Ich bin nach meiner Arbeit ganz viel draußen in der Natur. Ich liebe es zu fotografieren, ich liebe es neue Ecken Ratingens und Umgebung zu entdecken. Ich liebe es zu malen, ich sehe gerne fern, ich mache FaceTime mit Freunden und Familie. Ich habe meinen Balkon schön gemacht. Meine Wohnung ist sauber und gemütlich. Ich bin unglaublich kreativ geworden ... und einfallsreich. Ich, die so sehr Angst hatte vor dem Alleine sein. Ich habe es geschafft mir meine eigene kleine Welt zu kreieren, die für mich gerade sehr sicher ist und sich unglaublich gut anfühlt. Nie hätte ich gedacht das ich dazu in der Lage sein könnte. Aber ich kann es!
Selbst meine Ängste was meine finanzielle Lage angeht löst sich irgendwie. Auf mich wird Kurzarbeit zukommen. 60% meines Gehaltes. Da ich als Bürokauffrau auf ein eher geringes Einkommen angewiesen bin, wären 60 % mein Ruin. Mein Chef ist ein toller Mensch, er hat mir zugesichert das er mir hilft auch diesen Engpass zu überstehen. Danke dafür <3
Zum Schluss... Ich war nun ein paarmal auf unserer Terrasse. Alleine. Ich liebe unsere Leine. Dort hängen unsere schönen Bilder, die Mut machen und das ich nie nie alleine bin. Auch danke dafür.
Wenn wir irgendwann alle wieder zusammen bin mag ich ein paar von euch ganz arg drücken. Einfach so...
Eure Jana und Püppi
22.04.2020
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Hallo Ihr Lieben,
es ist Sonntag, noch recht früh am Morgen und mein Herz ist schwer.
Als ich wach wurde, war da dieses bedrückende Gefühl und meine Gedanken waren sorgenvoll in die Zukunft gerichtet. Die Corona-Krise hat mich fest im Griff im Moment und ich male mir die schlimmsten Bilder aus.
Ich stelle mir vor, dass die wirtschaftliche Not die Menschen auf die Straßen treibt und es zu Bürgerkriegs ähnlichen Zuständen kommt und dadurch die soziale Ordnung in den HinterGrund gerät.
Ich stelle mir vor, dass es für mich keine Gelder mehr vom Amt gibt und ich keine Arbeit finde, die mein finanzielles Auskommen sichert. Dadurch wäre ich dann vielleicht wieder gezwungen, kriminell zu werden, zu stehlen und zu betrügen.
Ich stelle mir vor, dass meine stabile Abstinenz dadurch ins Wanken gerät und ich wieder anfange zu konsumieren.
Das sind so die drei Szenarien, die mich gerade umtreiben. Hinzu kommt, dass meine Trauer um Angela gerade sehr wach ist und der Verlust, nicht mit ihr reden zu können, sehr schmerzt.
Ja, liebe Leute, so ist mein Zustand im Moment. Mir das von der Seele zu schreiben, tut gut. Es neutralisiert meine Gefühle und lässt sie mich aus der Distanz heraus betrachten. Schreiben ist für mich immer ein adäquates WerkZeug mich auszudrücken. Es ist kreativ und bringt mich dazu, ein wenig Abstand zu meiner GefühlsWelt zu bekommen. Schreiben hat also auch immer eine therapeutische Komponente für mich.
Jetzt werde ich mir gleich einen frischen Kaffee aufsetzten und mir meine Lieblings CD anhören. Sie ist von einer österreichischen Band, die Edmund heißt. Ihr zweistimmiger Gesang und die schönen Melodien berühren mein Herz und heilen es immer wieder ein wenig.
Ich hoffe, ihr kommt alle unbeschadet durch diese schwierige Zeit. Bleibt bitte gesund, bleibt bitte abstinent und lasst es Euch auch immer wieder gut gehen.......
Tschüß
Eure petra
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Guten Morgen liebe Leute,
um halb vier heute morgen war die Nacht für mich vorbei und ich habe mich mit einem frischen Kaffee und bei KerzenSchein auf die Couch gesetzt und meine LieblingsMusik gehört. Dabei kam mir die Idee, Euch meine Gedanken zur CoronaPandemie und deren Auswirkungen mitzuteilen.
Nach über drei Wochen Isolation, habe ich auch schon den ersten LagerKoller gut und abstinent überstanden. Gespräche mit ein paar von Euch haben mir dabei geholfen, aus der kleinen Krise rauszukommen. Heute morgen geht es mir sehr gut. Ich habe gut geschlafen, ich fühle mich gesund, habe ein gemütliches Dach über den Kopf und lecker zu essen, weil der KühlSchrank gut gefüllt ist....
Dennoch, ich bin auch froh über die CoronaKrise, weil sie mir zeigt, was wirklich für mich zählt. Wichtigkeiten treten in den VorderGrund. Ich habe noch nie soviel telefoniert und war noch nie so dankbar, dass ich zur Zeit ohne festen Job bin. So kann ich mich ganz auf mich und meine Bedürfnisse konzentrieren und trotzdem bekomme ich mein Geld zum Leben. Ich bin echt gesegnet.
Ich bin auch sehr froh, dass es Fernsehen gibt. Wann immer ich Ablenkung brauche, oder etwas Schönes sehen will, schalte ich den Fernseher ein. Dort gibt es bei so vielen Programmen immer was zu schau´n. Aber manchmal sitze ich auch ganz einfach nur auf meiner Couch und schaue in den Himmel und in die Bäume. Die AusSicht aus meinem Fenster ist schön und lädt zum Träumen ein. Das gibt meiner Seele die Möglichkeit zu heilen.
Denn Heilung ist immer noch Thema. Angela ist tot und ich bin in Trauer. Nicht rund um die Uhr und nicht 24 Stunden am Tag. Aber immer wieder ist da der Schmerz in meinem Herzen und die Tränen in meinen Augen. So lebe ich mit dem Wissen um einen Verlust, wie ich ihn bisher noch nicht durchlebt habe.
Wie geht es Euch in diesen ungewöhnlichen Zeiten?
Vielleicht lese ich ja hier an dieser Stelle von der einen oder dem anderen. Das würde mich sehr freuen.........
Macht´s gut Ihr Lieben.
Bleibt oder werdet wieder gesund.
Eure petra
Wieder eine treue WegBegleiterin, von der wir uns als Statt-Cafe Gemeinschaft verabschieden müssen.
Beate
Sie ist am 31. Januar am frühen Abend auf der PalliativStation im St. Marien SeniorenHeim gestorben. Sie lebte dort seit fünf Monate abstinent.
Beate hatte COPD im Endstadium und litt seit vielen, vielen Jahren an zum Teil schwersten Depressionen. Ihr LebensWille war schon länger gebrochen, so dass ein schönes Leben für sie leider nicht mehr möglich war.
Sie war ein gern gesehener Gast bei uns im Café. Sie war freundlich und sehr angenehm im Umgang mit uns. Ich mochte sie sehr.
Liebe Beate,
ich bin sicher, Du hast nun Deinen Frieden und bist wieder vereint mit Deinem Udo.
Deine petra
Angela, Du fehlst.......
Fast zehn Monate ist es her, dass Du gestorben bist liebste Angela, und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Dich denke.
Oft mit einem Gefühl von Traurigkeit und süßem Schmerz. Meistens ist es ein sehr stiller Schmerz, der sich in die tiefsten Winkel meines Herzens verkrochen hat.
Mein Leben geht weiter. Aber es ist nicht mehr wie vorher mit Dir. Es ist ärmer geworden, freudloser, leerer......
Dein Lachen und Dein liebes Lächeln fehlen, Deine klugen Fragen, Deine Anregungen, Deine Kreativität, Dein Humor und Deine Kritik.
Es war schön, dass ich Dich kennen lernen durfte. Du hast mein Leben reich gemacht. Danke dafür!
Das Café ist längst eingestellt auf eine Arbeit ohne Dich und es läuft gut.
Und wie sagtest Du immer so schön: „Leben bedeutet Veränderung!“
petra
Abschied
Liebe Angela,
ich kann es noch nicht fassen!
Und die Worte einfach nicht richtig finden.
Bin unendlich traurig, da gibt es eine Freundin und Du musstest uns verlassen.
Du hast den Kampf verloren und alles Beten hat man nicht erhört.
Ja, Du bist erlöst, von Schmerz und langem Hoffen.
Du hast den Mut nie verloren bis zuletzt, aber der da oben hat Dich zu sich gerufen und Du bist ihm gefolgt.
Ich kann nur tausendmal Danke sagen, dass Du da warst, und dass ich Dich kennenlernen durfte.
Du warst ein wunderbarer Mensch und wirst in meinem Herzen nie vergessen werden.
Ruhe in Frieden
und auf ein Wiedersehen da oben.
Deine Wegbegleiterin Gertrud
Liebste Angela,
Du bist an einem Donnerstag gestorben.....
Und wo bist Du jetzt?
Hast Du das Licht gesehen?
Geht es Dir gut, da wo Du jetzt bist?
Du bist mein größtes Geschenk.
Durch Dich bin ich besserer Mensch.
Danke für Deine Herzlichkeit.
Danke für Dein strahlen.
Danke für Deine Zuwendung.
Danke für Deinen wunderbaren Humor:
Danke für Dein Verständnis.
Danke, dass Du für mich da warst.
Danke, dass ich Dich kennenlernte durfte.
Danke, dass ich Deinen Weg mit Dir gehen durfte.
Deine petra
Veränderung
Seit Januar 2007 komme ich regelmäßig in´s Statt-Café.
Ich habe immer gesagt, dass Statt-Café ist mein zweites Wohnzimmer. Es war für mich immer klar, hier möchte ich meine Freizeit verbringen. Hier kann ich mich austauschen, am Pc abhängen, mal ein GruppenAngebot mitmachen, oder auch bei wichtigen Angelegenheiten mit Angela oder Claudia in´s Büro. Elf Jahre lang war das Statt-Café meine engste Vertraute.
Nun bemerke ich seit mehreren Wochen, dass es mich nicht mehr mit der gleichen Intensität in´s Café zieht. Irgendwas ist anders...........
Die Veränderung kam ganz schleichend. Mal hatte ich keine Lust, stundenlang im Café abzuhängen, mal bin ich auch einfach gar nicht hin.
Was ist nur los ?
Was ist los mit mir?
Gibt es in der Entwicklung der Abstinenz auch ein sich Lösen von den Strukturen, die so lange so gut funktioniert haben, um genau diese Abstinenz zu stärken und zu fördern?
Gibt es so etwas wie ein sich Emanzipieren vom Vertrauten?
Von dem, was so lange Halt gegeben hat?
In meinem SeelenLeben bemerke ich ab und an ein Gefühl der Trauer. Ausgelöst von dem Zustand des Loslassens. Abschied fällt mir als Begriff dazu ein. Ein wenig ist es wohl so, wie wenn eine Jugendliche sich von der Kindheit verabschiedet, sich lossagt. Dahin geht, wo Eigenverantwortung nötig wird, um den Prozess des sich Lösens einzuleiten. Mir kommt die Idee, dass ich eines Tages ohne das Satt-Café leben werde. Beziehungsweise ohne die enge Anbindung an das Statt-Café leben werde. Vielleicht nur noch sporadisch das Angebot nutzen werde. Eine Alternative zum Statt-Café und dem dazugehörigen, regelmäßigen Austausch gibt es noch nicht. Nur der leise Wunsch macht sich allmählich breit. Es ist der Wunsch nach Autonomie.
Jetzt ist es 05:50 Uhr. Es ist Montag und ich habe heute noch frei. Und natürlich gehe ich zum Statt-Café zum Frühstück. Ich werde mal über meine Gedanken reden. Mal hören, was Angela und die anderen dazu meinen.
Weil so ganz ohne das Statt-Café geht es dann doch (noch) nicht!
petra.
Die letzte Reise........
Unser lieber Freund und WegBegleiter Dirk ist gestorben.
Er ist Freitag früh gegen 04:05 Uhr nach schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen......
Dirk war ein besonderer Mensch; Keiner, der große Worte machte, aber was er sagte, hatte immer Hand und Fuß. Seine große Leidenschaft war der FußballVerein Schalke 04. Dafür lebte er, und über den Tod hinaus war er mit dem Verein verbunden. Am Samstag wird er in Gelsenkirchen auf dem SchalkeFriedhof beigesetzt. RiP
Dirk war geradlinig und sehr mutig. Ich kenne niemanden, der so mutig mit seiner Krankheit und dem nahenden Tod umging wie er. Dirk sah dem allen gefasst ins Auge und klagte nicht. In aller Ruhe kümmerte er sich um eine PatientenVerfügung und erledigte seine Formalitäten für seine Bestattung. Als es soweit war, dass er keine Hoffnung mehr sah, seine Krankheit zu überleben, brach er alle Behandlungen ab und zog in ein Hospiz, um zu sterben.......
Ich seh´ ihn noch am Tresen im Statt-Cafe sitzen und höre ihn noch eine Cola bestellen.
Lieber Dirk, ich wünsche Dir eine gute, letzte Reise. Wir sehen uns wieder.......
petra.
Ich lebe noch ...
Seit 10 Monaten haben mich nun die Franken wohl oder übel in ihr Herz geschlossen und damit ich den Ratingern nicht verloren gehe, melde ich mich mal zu Wort. Ein kleines Lebenszeichen von mir, damit ihr nicht denkt, ich würde nicht an Euch denken. Mein Umzug in die neue Heimat verlief turbulent, dank meinen treuen Ergebenen (Scherz). Danke nochmal allen Helfern, ohne Euch wäre ich aufgeschmissen gewesen. Dennoch hat es der Transporter nach Bayern geschafft. Der nächste Tag wurde dann nochmal hektisch, aber auch dies verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Nun war ich endlich in Erlangen angelangt und stellte fest, dass die Wohnung zu klein ist. Naja, umziehen geht mir ja jetzt ganz leicht von der Hand, dann kann ich also den Nächsten planen, aber das darf noch etwas warten.
Mittlerweile habe ich von der Rentenversicherung eine Maßnahme begonnen, dafür fahre ich jeden Morgen nach Nürnberg ins Berufsförderungswerk und schlage mich dort mit Bewerbungsschreiben rum. Zwischendurch mache ich mehrere Praktika, mit der Hoffnung, bei der jeweiligen Praktikumsstelle übernommen zu werden. Ganz schön spannend ...
Jetzt gerade erst war die Bergkirchweih in Erlangen. Da wird der Berg erklommen und damit man nicht vom Fleisch fällt, findet man überall Fressstände. Kurz gesagt, die sogenannte Kerwah ist wie das Oktoberfest in München. Viel Kirmes um nix. Aber schee...
So meine Lieben, ein kurzer Überblick über das, was so bei mir los ist. Man liest sich.
Eure liebreizende Ehrenamtliche/Assistentin/Kicker Queen
Bianka
„Mein” Kunstbüdchen
Ich hatte schon sehr viel vom Kunstbüdchen in Leichlingen gehört.
Auch konnte ich schon ein paar Steine aus vergangenen Fahrten auf der Terrasse vom Stattcafé bewundern. Und ich dachte: “ So etwas Schönes durch meine Hände zu erschaffen, schaffe ich nie“.
Ich bin dann aber mit der Einstellung mit gefahren, dass ich es zu mindestens versuche.
Wir waren insgesamt zu siebt, Angela als Begleitung.
Als wir dort ankamen, fühlte ich mich wie in einer anderen Welt. Es war so friedlich und ruhig…das Häuschen war in die Natur eingebettet und ich hörte Vögel zwitschern, einen krähenden Hahn, wiehernde Pferde und ein paar Kühe, die um das Haus herum weideten.
Wir machten uns mit der Umgebung und dem Haus bekannt, richteten uns ein wenig ein und danach machte Angela dann eine Führung mit anschließender Erklärung, wie die Steine mit dem vorhandenen Werkzeug bearbeitet werden sollten. Jeder durfte sich einen Stein aussuchen, welcher dann auf einen Bock gehoben wurde, um bearbeitet zu werden.
Da stand ich nun mit meinem Stein und wusste nicht, wie daraus jemals etwas werden könnte. Irgendwann fing ich dann einfach zaghaft an, ohne zu wissen, was ich genau machen wollte und bemerkte recht schnell, dass die Form des Steines unter meinen Händen plötzlich zu einem Herz wurde. Und dann wurden es zwei Herzen. Ich steckte meine ganze Energie und Liebe in diese Herzen und verlor jegliches Zeitgefühl.
Am Ende konnte ich mein Herz in einer Ausstellung um das Kunstbüdchen herum präsentieren und nannte es „Das tragende Herz“.
Alle hatten die Möglichkeit ihre Kunstwerke auszustellen und zu betiteln. Wir haben im Anschluss daran in einer Runde gesessen und gesagt, wie wir uns in den 2 ½ Tagen gefühlt haben, während wir künstlerisch tätig waren. Und wir konnten uns Rückmeldungen holen, wie die anderen das eigene Kunstwerk interpretierten.
Alles in allem war es für mich eine sehr schöne Zeit. Ich konnte einfach ich sein. Das hatte ich in meinem Alltagstrott in letzter Zeit eher vernachlässigt, umso mehr hat mich das Kunstbüdchen bereichert und mir geholfen, wieder ein wenig mehr auf mich zu achten.
Ich danke Angela für die tolle Organisation, für ihre Kochkünste, ihre Zeit, ihre Lebensfreude, ihr Ohr und ihre Nerven.
Ich danke meinen Mitkünstlern für ihre Aufmerksamkeit, ihr Lachen, ihre Geduld, ihr Ohr.
Ich bin sehr froh, dass ich mitgefahren bin und möchte dieses Gefühl der Freiheit nicht mehr missen.
DANKE
Tatjana
Der Tod zeigt mir, wie Leben auch gehen kann
Seit zwei, drei Jahren begegne ich in meinem direkten Umfeld immer wieder dem Tod. Im FreundesKreis sind WegBegleiter und eine WegBegleiterin entweder nach schwerer Krankheit, aber andere auch völlig unerwartet und ganz plötzlich verstorben. Da sind Eugen, John, Rainer und Manuela, die aus ihrem und meinem Leben gerissen wurden. Viele Jahre sah ich sie mitunter mehrmals die Woche im Statt-Café, und es gab so manches Gespräch, zum Teil auch sehr intensive Gespräch.
Nun ist auch Brigitte gestorben.
Sie war vor ca. drei Wochen nach einem Anfall ins Koma gefallen, und ist letzten Montag gestorben. Brigitte war regelmäßige Besucherin des FrauenFrühstücks und sie war ehrenamtliches Mitglied im Statt-Café. Sie lachte gerne und hat uns im SamstagsDienst auch schon mal mit leckeren Gerichten verwöhnt. Sie war hilfsbereit und konnte gut zupacken. Aber sie war auch eine sensible Seele. Im Kern war sie sehr weich.
Auf Wiedersehen Brigitte. Ich hoffe, dass es Dir da, wo Du jetzt bist, gut geht!
Auf meiner Arbeit betreue ich alte und demenzkranke Menschen und auch dort begegnet mir der Tod. Ich begleite diese Menschen auf ihren Weg in den Tod. Das berührt mich auf eine ganz besondere Weise. Seit ich verstärkt diese Begegnungen habe, hat sich mein Umgang mit meinem und dem Leben anderer verändert. Irgendwie bin ich behutsamer geworden, achtsamer. Der Tod lehrt mich zu mehr Besonnenheit. Gerade in Konflikten oder anderen schwierigen Situationen ist die Besonnenheit eine gute RatGeberin. Sie verhindert unnötigen Streit oder gar Eskalationen. Statt dessen entsteht Verbindendes und manchmal sogar Nähe. Auch meine Fähigkeit zur Einsicht hat sich erhöht, und meine Toleranz. Im Angesicht des Todes relativiert sich so manches. Strenge und Verhärtung lösen sich auf. Insgesamt wird der Blick auf die Welt und all das Lebendige in ihr weicher und warmherziger.
Eine Entwicklung, die mir sehr gut gefällt. Ich bin ein gutes Stück dem näher gekommen, wo ich vor zehn Jahren hinwollte. In mir gibt es eine solide Basis, die es mir ermöglicht, mein Leben so zu leben, wie ich es brauche, um zufrieden und glücklich zu sein. Dazu gehört auch, Verantwortung zu übernehmen, Haltung zu zeigen, Verlässlichkeit zu signalisieren und einen freundlichen UmgangsTon zu pflegen.
So lässt sich mein Leben besser leben, und vielleicht gibt es mir ja die große Chance, so in meinen eigenen Tod zu gehen, dass ich mein irdisches Leben, wenn es soweit ist, auch in Frieden loslassen kann.
petra
Das Ehrenamt im Statt-Cafe
Das Ehrenamt im Statt-Cafe ist genauso breit gefächert wie das Leben. Es gibt Freude, Glück und Pech, Trauer, Liebe, Ärger und Freundschaft.
Ich bin nun schon einige Jahre im Ehrenamt tätig und habe so meine Erfahrungen gemacht.
Ich habe meine Tätigkeit bei meinem Ausbilder Klaus B. begonnen. Samstags gab`s immer Mett- und Ei-Brötchen, außer wenn Gerti Dienst hatte, dann standen die Gäste Schlange. Denn dann gab es ihre einmalig guten Frikadellen.
Samstags hatten wir von 16:00 – 20:00 Uhr geöffnet, es sei denn, es war wieder einmal Welt- oder Euromeisterschaft, dann ging es auch schon mal länger. Aber das Phänomen, dass die Gäste meistens eine Stunde vor der Schließung das gastliche Haus verlassen haben, ist auch bei den neuen Öffnungszeiten so geblieben. Dieses ist in den Sommermonaten meist nicht so, denn dann ist die Terrasse geöffnet.
Aber nun wieder zu mir. Ich wollte schon lange bevor es mir möglich war ins Ehrenamt. Doch damals musste man seine Therapie erst abgeschlossen haben, bevor man einsteigen durfte.
So habe ich erstmal 1 ½ Jahre im Cafe Drrüsch gearbeitet und als es mir da nicht mehr gefallen hat, habe ich hier noch mal angefragt und siehe da, ich durfte mit machen.
Ich habe in der Zeit, die ich jetzt schon dabei bin, viele nette Menschen kennen gelernt und ich hoffe es werden noch viele mehr.
Ich habe hier aber auch mit schwierigen Menschen zu tun. Damit umzugehen, was das mit mir macht, habe ich mittlerweile gelernt. Ich durfte mich mit meinen Ängsten und Gefühlen auseinander setzen und bin daran gewachsen..
Ich mache hier im Ehrenamt mit. Denn auf diese Weise kann ich ein Stück von dem, was mir hier gegeben wurde, zurückgeben!
Ich kann jedem, dem es möglich ist in unserem Cafe mitzuarbeiten, nur ermutigen diesen Schritt zu gehen und lasst euch nicht von meiner manchmal ungehobelten Art abschrecken! Ich arbeite weiter an mir und kann jede Hilfe gebrauchen.
Uwe Erger
Mein 10-jähriger CleanGeburtsTag
Am 6. Januar durfte ich ein für mich sehr bedeutsames Jubiläum feiern. An genau diesem Tag war ich zehn volle Jahre abstinent. Seit dem 6. Januar 2007 lebe ich ohne den Konsum von RauschMitteln.
Ich mußte keine Sekunde lang überlegen, wo ich dieses Ereignis feiern möchte, und das ich es feiern würde, stand für mich fest.
Das Statt-Café war dafür der richtige Ort. Im Statt-Café hatte ich mit dem Beginn meiner Abstinenz eine neue, eine wunderbare Heimat gefunden. Hier konnte ich sein. Hier durfte ich sein, wie ich nun einmal war und heute bin.
Ich hatte leckeren Kuchen besorgt und wir saßen alle um den großen Tisch herum, oder am Tresen. Hier waren meine WegGefährtinnen und meine WegGefährten und freuten sich mit mir. Ich war glücklich. Glücklich, sehr dankbar und auch ein wenig stolz. Hatte ich doch eine Strecke von zehn Jahren hinter mir, die für mich die wichtigsten, die schönsten und die lehrreichsten Jahre meines Lebens waren.
Angela fragte mich während der KaffeeRunde: „ Was ist Deine größte Errungenschaft in diesen zehn Jahren?“
Da wollte ich erst einmal überlegen. Zu bedeutsam war diese Frage. Aber die Antwort zeigte sich rasch sehr klar. Meine größte Errungenschaft aus zehn Jahren abstinentem Leben ist, dass ich Emphathie entwickeln konnte. Das ich fähig wurde, MitGefühl zu empfinden. Diese Fähigkeit gibt mir die ach so wichtige Option, am sozialem Leben teilzunehmen. Mit dabei zu sein. Ein Teil vom Ganzem zu sein. Das ist meine größte Errungenschaft!
Ich lebe sehr gerne abstinent. Diese Form zu leben, gibt mir als suchtkranker Mensch die großartige Möglichkeit, mein Leben so zu gestalten, wie ich es brauche, um gut zu leben. Die Entscheidung, nüchtern zu leben, beinhaltet für mich auch die große Chance, stets die volle geistige, ethische und moralische Verantwortung für mich selbst zu tragen. Ich bin glücklich mit dieser Entscheidung.
Sie gibt mir die Freiheit zu gestalten.................Die Wahl zu haben.................Wunderbar.................
Abends bin ich dann noch in meine ehemalige SelbstHilfeGruppe gegangen. Auch dort wollte ich feiern. Mit denen, die mich von Anfang an in meiner Anstinenz begleitet und unterstützt haben. Ich wollte auch dort Danke sagen. Den ohne diese Menschen und ohne meine Weggefährtinnen und WegGefährten aus dem Statt-Café, ohne Angela und ohne Claudia hätte ich diesen Weg nicht so erfolgreich gehen können. Vielen, vielen Dank!
Ein besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle auch Ellen. Gerade in den Anfängen meiner Abstinenz war sie es, die mich unter ihre Fittiche genommen hat. Danke Ellen! Und ein anderes, herzliches Dankeschön geht an Gertrud!
Für mein weiteres Leben wünsche ich mir, dass ich meine Entscheidung zur Abstinenz aufrecht erhalte. Denn ich bin davon überzeugt, dass in dieser Haltung mein großes Glück liegt. Mit dieser Haltung habe ich die Möglichkeit, stets gut für mich und für andere zu sorgen. Mit dieser Haltung bleibe ich mir selber treu.
petra.
Wenn eine eine Reise macht.....
......dann kann sie was erzählen.
In meinem Fall auch was schreiben.
Ich war an der NordSee. In Norddeich. Für zwei Tage. Bin mit dem Zug hin und auch wieder zurück. Der Anlass war eher ein trauriger. Ich wollte mich von einer sehr lieben, alten Dame verabschieden, die letzten September dort im Meer SeeBestattet wurde.
Diese Dame lag mir sehr am Herzen. Sie war die erste Person, die mich so angenommen hat, wie ich damals war. Damals war ich noch sehr jung, sehr wild, sehr frech, ja oft sogar unverschämt. Aber in ihrer Güte durfte ich so sein. Sie hat mich respektiert, mehr noch. Sie hat mich akzeptiert, mit Achtung und Wertschätzung bedacht.
Liebe Boni, danke dafür.
Ich werde Dich immer in lieber Erinnerung behalten......................................Gute Reise........................
Tana traf ich am Nachmittag. Sie ist die Tochter von Boni, und wir hatten uns ca. 40 Jahre nicht mehr gesehen. Sie war noch sehr vom Tod der geliebten Mutter gezeichnet. Sie erzählte ganz viel von ihr und dem Leben in den letzten zwei Jahren mit ihr. Es war sehr bewegend für mich.
Die zwei Tage an der See waren etwas besonderes. Natürlich wegen des Abschiedes. Aber auch, weil das Auge so etwas ganz anderes zu sehen, und die Nase so etwas ganz anderes zu riechen bekam. Die leichte, frische SalzLuft war herrlich, und der Blick in die endlose Weite auf´s Meer hinaus berührend, einzigartig, einfach großartig.
Die wenigen Touristen genossen die Ruhe genauso wie ich, und die Patienten der KurKlinik konnte ich beim erneunten Lernen des Gehens beobachten. Die Zugereisten, die noch in den wenigen Geschäften arbeiteten, waren allesamt sehr freundlich und Gesprächsbereit. Ja, und dann waren da noch die EinHeimischen. Die Echten. Sie waren so gerade eben freundlich, nur ganz kurz, und nur dann, wenn es unbedingt sein mußte. Sie zeigten sich spröde. Irgendwie vermittelten sie mir das traurige Gefühl, nicht wirklich erwünscht zu sein. Ich ließ mich davon in meiner Freundlichkeit nicht beirren. Eine Zugereiste erzählte mir, dass der Tourismus und die Patienten dort Fluch und Segen zugleich sind. Einerseits bringen sie das so notwendige Geld, und andererseits werden sie als Störung ihrer geliebten Ruhe wahrgenommen. Ich konnte das gut verstehen. Ein wenig taten mir diese Menschen leid. Ich mochte sie.
Ja, und dann habe ich noch eine Frau kennengelernt. Bettina.
Ich war gerade dabei ,Fotos von den Möwen zu machen, da hörte ich eine Stimme: „Ich glaube, mir hat gerade eine Möwe auf den Kopf geschi.........Können Sie bitte mal nachgucken?“ Bettina kam auf mich zu. Ungläubig ihr GesichtsAusdruck und auch ich war verdattert........Tatsächlich; Ihr hatte eine Möwe auf den Kopf geschi.......Mit einem TaschenTuch machte ich ihr die Haare wieder sauber. „Und was ist den mit der VogelGrippe? Oh mein Gott! Hoffentlich bekomme ich jetzt nicht die VogelGrippe!“ „Ganz bestimmt nicht.“ erwiderte ich, „Wir gehen ganz schnell zur KurKlinik, und da desinfiziere ich Ihnen die Haare. Die haben da so einen Spender im Eingang stehen.“ „Ich weiß, ich bin Patientin dort.“ antwortete Bettina erleichtert.
Wir gingen mit strammen Schritt in das Haus, das lag Gott sei Dank direkt um die Ecke. Bettina lachte. Sie hatte Humor. Auch ich mußte herzlich lachen. Die Situation war einfach zu komisch.
In der Kurklinik angekommen, säuberte ich Bettina akribisch die Haare. Dann verabschiedete sie sich hastig. Sie hatte in wenigen Minuten eine Anwendung. Aber wir verabredeten uns noch schnell auf einen Kaffee am Nachmittag. Dabei lernten wir ins ein bisschen näher kennen......
Ja, so etwas kann einer auch auf Reisen an die See halt auch passieren.
Es war das erste Mal, das ich in Norddeich war. Sicherlich aber nicht das letzte Mal. Ich werde wiederkommen. Wieder außerhalb der Saison. Ein paar Tage länger und dann mit einem Abstecher nach Jüst. Die autofreie, kleine Insel reizt mich. Mal sehen. Nächsten Dezember vielleicht...............
petra
Meine lieben Freunde, Gäste und Bekannte aus dem Statt-Café,
es war so weit und ich habe Ratingen verlassen. Somit auch das Statt-Café, bleibe euch aber hier in der Gruppe treu, und bei dem ein oder anderen Besuch nach Ratingen werden wir uns vielleicht wiedersehen.
Ich wünsche Euch für eure Zukunft weiterhin viel Kraft und Erfolg für euer Streben.
Streben nach EUREM Ziel!
Ich werde euch immer im Herzen tragen und bedanke mich für eine wundervolle Zeit mit Euch.
Und wie ich immer so schön zu sagen Pflege: "Love , Peace and Happiness!"
Eure Bianka
Liebe Bianka,
Das ganze EA-Team wünscht Dir für Dein neues Leben in Erlangen alles erdenklich Gute. Wir hoffen, dass Du Dich in Deinem neuen Zuhause ganz schnell gut einlebst, und dass Du ganz viel Glück hast und eine passende Arbeit findest.
Es war schön, Dich kennen gelernt zu haben. Finde schnell gute Freundinnen und Freunde und wenn Du mal in der Nähe bist, schau doch einfach mal bei uns herein.
Mach’s gut, halt die Ohren steif und lass es krachen!
Tod,
Du zeigst Dich.
Immer wahrhaftig.
Immer authentisch.
Mal schmerzverzehrt, mal sehr grausam.
Manchmal bist Du ganz sanft.
Dann wieder kommst Du plötzlich, völlig abrupt.
Manchmal kommst Du in Frieden.
Manchmal bringst Du den Kampf.
Manchmal bist Du ein Segen.
Aber immer bist Du auch Abschied...
Dein Schmerz bringt die Trauer, manchmal auch den Zorn, die Angst,
und die Sprachlosigkeit.
Das Einsame in uns wird wach.
Unser Trost sind die Erinnerungen, das Gewesene...
Du lässt uns stiller werden, behutsamer.
Du lässt uns traurig zurück.
Lehrst uns loszulassen.
Du empfängst uns am Ende unseres Lebens.
Du bist das Tor der Endgültigkeit.
Bist Du auch der Weg in die Ewigkeit?
Bist Du die Quelle des ewigen Friedens?
Petra
Der Kuchenbäcker
Vor nicht allzu langer Zeit war ein Kuchenbäcker, der richtig guten Käsekuchen backen konnte. Und weil dieser Bäcker, so lieb war, brachte er für das Statt-Café am Samstagnachmittag einen wundervoll aussehenden und wohlschmeckenden Käsekuchen mit. Das pöbelnde Volk, das schon etliche Stunden auf die Verköstigung wartete, freute sich immens darauf, diesen wunderbar duftenden Kuchen zu verspeisen. Mit sabbernden Mäulern gierten sie dem Bäcker hinterher, der den Kuchen servierfertig machen wollte. Aber als die liebreizende Servicekraft des Nachmittages auftauchte, verschwand der Bäcker mit einem Stück Käsekuchen, um ihn schon mal vor den Augen des Volkes zu kosten. Die liebreizende Kraft hinter dem Thekenbereich machte nun den restlichen Kuchen fertig für das übrige Volk. Doch in diesem Moment passierte es: der Käsekuchen, der auf der Kuchenplatte lag, konnte es nicht ertragen gegessen zu werden, also rutschte er bei nächster Gelegenheit von der Platte und fiel zu Boden. Nun hatte er es geschafft, niemand konnte ihn mehr essen ... Die Servicekraft teilte dem wartenden Volk mit, dass der Kuchen nun nicht mehr genießbar sei, und sie sich mit tiefgefrorenen Pflaumenkuchen vergnügen mussten. Das allerdings stieß auf taube Ohren und leere Mägen.
Menschen hautnah
Jeden Donnerstag um 22:30 Uhr läuft im WDR eine Sendung, die nennt sich „Menschen hautnah“. Dort werden Menschen und ihre Geschichten vorgestellt. So auch letzten Donnerstag wieder. Diesmal kamen die Betreiber der „SeaWatch“ zu Wort. Die „SeaWatch“ ist ein Schiff, deren Besatzung es sich zur Aufgabe gemacht hat, FlüchtlingsBoote im MittelMeer aufzuspüren, und ihnen zu helfen, das rettende, europäische Ufer lebend zu erreichen.
Für zehn Tage war ein KameraTeam mit an Bord und hat die Mannschaft auf ihrer humanitären Reise begleitet.
Mich hat dieser Film wachgerüttelt, berührt und aufgewühlt. Die Menschen saßen eng aneinander gepreßt in einem viel zu kleinem GummiBoot und hofften so ihrer LebensSituation zu entkommen, und gleichzeitig ein besseres Leben in Europa zu finden. Der einheitliche Tenor dieser Menschen war lieber auf See zu sterben als weiter in ihrem Land mit Angst und Schrecken leben zu müssen.
Ich verstehe diese Menschen. Als ich 15 Jahre jung war habe ich mich mit einem Bettlaken aus dem dritten Stock meines Zuhauses abgeseilt um zu fliehen. Wohl wissend, dass diese Aktion schief gehen könnte. Aber ich wollte unbedingt weg, raus aus dem Heim, in denen menschenfeindliche Zustände herrschten.
Ich hatte Glück, mir passierte nichts. Aber auf der Flucht zu sein, kenne ich seitdem auch ein bisschen.
Viel später war ich noch mehrmals auf der Flucht. Immer dann, wenn ich mein suchtkrankes Leben nicht mehr im Griff hatte. Zuletzt 2006. Und so landete ich im Statt-Café. Völlig unsicher und verängstigt. Und ohne zu wissen, wohin mich meine nüchterne Reise trägt. Im Statt-Café habe ich eine WillkommensKultur kennengelernt, die mich bis heute zutiefst beeindruckt. Obwohl mich niemand kannte, wurde ich freundlich willkommen geheißen. Ich wurde wohlwollend in einen Kreis von Menschen aufgenommen, die alle eines gemeinsam hatten. Ihr altes Leben komplett aufzugeben, um sich in ein neues, unbekanntes Leben zu retten.
Ich weiß, diese beiden Umstände sind nicht wirklich miteinander vergleichbar. Dennoch; Ich wage diesen Vergleich. In beiden Fällen bedeutet es, dass das alte Leben zur Gefahr wird. Und in beiden Fällen braucht es Menschen, die hinschauen und beim AufBau eines neuen Lebens unterstützend einwirken.
Ich möchte den Flüchtlingen lieber mit einem „Ja“ begegnen. Ihnen das Gefühl vermitteln, Ihr seid hier in Sicherheit. Das kann ich tun. Und sei es auch nur, in dem ich ein fremdländisches Gesicht freundlich anlächle.
petra
Um drei war die Nacht für mich vorbei
Da lag ich dann wach, hellwach, und dachte mir, dass ist einfach noch zu früh zum Aufstehen. Das Dunkle der Nacht zeigte mir das sehr deutlich. Solche Nächte eignen sich hervorragend um sich ein paar Gedanken zu machen. Gedanken über mich selber. Und darüber, wo ich gerade stehe.
Gefällt mir mein Leben?
Bin ich glücklich, so wie ich lebe?
Reicht es nicht auch schon, wenn ich zufrieden bin?
Und zufrieden bin ich. Ich habe ein gemütliches Dach über meinem Kopf. (Als ehemalige Obdachlose weiß ich das ganz besonders zu schätzen) Ich habe genug und lecker zu essen. ( Es gab auch schon Zeiten, in denen ich gehungert habe.) Ich bin eingebunden in ein soziales NetzWerk. (Das war nicht immer so. Ich habe auch lange Zeiten der Isolation durchlitten.) Ich lebe in einem Land , in dem Frieden herrscht. (Auch das ist nicht selbstverständlich.) Ich bin gesund! (Und auch das ist nicht selbstverständlich)
Ja, es geht mir gut. Demnächst werde ich auch wieder arbeiten. In einem SeniorenHeim. Als BetreuungsHelferin. Ein Ein-Euro-fünfzig-Job. Eine Aufgabe, auf die ich mich freue. Und das, worauf ich mich freue, macht mich auch glücklich.
Ja, ich bin glücklich. Ich fühle mich previeligiert. Ich kann hier ohne Ängste haben zu müssen am PC sitzen, und in aller Ruhe meine Gedanken aufschreiben. Niemand tut mir etwas. Ich bin in keinerlei Gefahr. Und obwohl es keine Sicherheiten gibt, habe ich doch die Gewissheit, dass es mir auch heute gut gehen wird. Bestimmt wird es wieder ein guter Tag.
Ein Tag in Frieden. Ein Tag mit genug zu essen. Ein Tag, an dem ich wieder etwas zu tun habe. ( Ich werde mich ehrenamtlich betätigen) Ein Tag, an dem ich nette Leute treffen werde. ( Ich gehe in´s Statt-Café)
Mittlerweile ist es fünf Uhr. Die Vögel zwitschern. Es wird langsam hell. Vielleicht lege ich mich noch einmal hin und lausche den Vögeln. Vielleicht mache ich mir aber auch einen leckeren MilchKaffee und erfreue mich daran, dass ich so gut lebe.
Was immer ich auch tun werde, es wird mir gefallen!
petra
In dem Wunsch gesehen zu werden
liegt auch die Aufgabe sich zu zeigen!
Ich habe den Wunsch von anderen beachtet zu werden. Ich möchte wahrgenommen werden mit meinem Sein. Am liebsten natürlich mit Wohlwollen und Symphatie. Dieser Wunsch zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.....
Aber ein her gehend mit dem Wunsch ist es manchmal auch nötig, dass ich von mir aus die Initiative ergreifen, und mich durch ein klares Verhalten oder aber über den Dialog zu erkennen gebe. Mich in meiner Wahrhaftigkeit zu zeigen erfordert manchmal Mut. Zu oft bin ich schon verletzt worden und verharre im Rückzug. Oder ich begebe mich in eine Rolle, um nicht zu zeigen, wie es mir wirklich geht. Um erneuten Verletzungen aus dem Weg zu gehen, mag diese Strategie mitunter ganz sinnvoll sein. Allerdings trägt sie auch mit dazu bei, dass die andere Person nicht weiß, wie es um mich steht.
Ich glaube, dass ich ein wenig mehr Heilung erfahre, wenn ich den Mut aufbringe mich wahrhaftig zu zeigen. Dieser Text soll ein Appell dafür sein, mich mit all meinem Sein in die Welt zu begeben, um in all meiner Pracht aufzublühen. Ich möchte versuchen herauszufinden, was ich zum Glücklichsein wirklich brauche. Ich hole mir das, was ich brauche, um glücklich zu sein. Und ich möchte auch nicht vergessen: Das Glück liegt auch in mir selbst!
petra
Kennt Ihr das auch?
Kennt Ihr das auch, dass Ihr vor lauter Freude nicht einschlafen könnt? Oder dass Ihr vor lauter Aufregung nicht weiterschlafen könnt?
So ist es mir letzte Woche ergangen. Ich hatte einen KreativWorkShop gebucht, um mich vier lange Tage mit ein paar anderen kreativen Menschen in einem FrühSommerCamp an der AuerMühle in Bildhauerei zu üben. Als der Tag kommen sollte, an dem es los geht, konnte ich vor lauter Vorfreude davor nicht einschlafen. Als es mir dann doch endlich gelang, wachte ich drei Stunden später auch schon wieder auf. Damit war die Nacht für mich vorbei.
Ich stand auf, nahm eine lange heiße Dusche, putzte die Zähne, cremte mein Gesicht ein, zog mir gemütliche, alte Klamotten an, und machte mir danach erstmal einen MilchKaffee. Die Vögel, die mich kurz nach vier Uhr geweckt hatten, zwitscherten immer noch. Längst war es schon hell, aber leider war es noch viel zu früh. Klaus wollte mich um 10:40 Uhr mit meinem Stein abholen, um mich in das Atelier zu fahren. Es war noch keine sechs Uhr, und die Zeit bis dahin wurde mir lang. Ich schaute mir das FrühstücksFernsehen an, allerdings ohne mich wirklich darauf konzentrieren zu können. Dann lief ich durch meine viel zu kleine Wohnung. Ich konnte es einfach nicht erwarten. Irgendwann war es dann doch an der Zeit. Ich ging raus vor die Türe und da kam auch schon der Klaus angefahren. Wir fuhren an die AuerMühle.
Endlich. Es ging los.
Im Atelier angekommen wurde ich von der KursLeiterin freundlich begrüßt. Sie hat Kunst studiert und arbeitet seit vielen Jahren als freischaffende Künstlerin. Regelmäßig bietet sie Kurse und WorkShops an, um ihr Wissen an Interessierte weiter zu geben.
Das Wetter war so gut, dass wir im Freien arbeiten konnten. Der Platz war ein idylisches Örtchen direkt an der Anger. Ich hörte das Wasser rauschen und dazu sangen die Vögel. Wir waren nur eine kleine Gruppe. Die Stimmung im warmen Sommerlicht war euphorisch. Herrlich....
Wir haben vier Tage lang gehämmert und geklopft, gelacht und geredet. Und wir haben geschwiegen. Immer dann, wenn wir alle in unseren Stein oder dem Stück Holz vertieft waren, wollte niemand sprechen. An der Arbeit mit dem Stein bin ich mir wieder sehr nahe gekommen. Diese Form der Berührung mit mir selber mag ich sehr. Über die Kreativität lerne mich auch immer ein Stück besser kennen und verstehen.
Und Ende Juni geht es mit Angela und ein paar anderen Leuten ins KunstBüdchen.
Wieder Steine klopfen...Wieder etwas Kreatives...Toll...Einfach toll...
petra
Und wieder kam der Tod...
Und wieder kam der Tod. Und wieder kam er plötzlich. Und wieder kam er völlig unerwartet.
Er holte sich einen mitten aus dem Leben. Mitten aus unserem Leben.
Ein langjähriger Freund lebt nicht mehr. Einer, der schon viele, viele Jahre ein treuer Gast vom Statt-Café war. Einer, der mutig seinen nüchternen Weg ging. Einer, der Adler und andere Greifvögel besonders faszinierend fand. Einer, der stolz und glücklich von seinen bestandenen Prüfungen erzählte. Einer, der wann immer er konnte, zum Frühstück kam. Zum Quatschen kam. Zum helfen kam.
Mensch Rainer, was ist passiert?
Warum mußtest Du so plötzlich sterben?
Bist Du friedlich eingeschlafen? Mußtest Du leiden?
Dein Tod hinterlässt Fragen. Er lässt uns traurig verwundern. Er lässt uns alleine zurück.....
Du bleibst einer von uns!
Wir werden Dich nicht vergessen!
5000 Teile,
Das MegaPuzzel
Wir Gäste konnten 10 Wochen lang täglich miterleben, wie aus 5000 Teilen mit meistens nur vier Händen, seltener mit sechs oder acht Händen so ganz allmählich ein tolles Bild entstand. Akribisch wurde jedes Teilchen beäugt und dann seinem Platz zu geordnet.
Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen!!! Klasse!!!
ein Bild!
Kunst gucken im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen
Am Mittwoch, den 11.02. trafen wir uns im altvertrauten Statt-Café und freuten uns auf etwas Kunst im Rahmen des Bergischen Künstlerbundes. Darunter ein uns bekannter Künstler, dessen Werke unser Augenmerk getroffen hat: Berthold Welter.
Gegen 16.15 Uhr stiegen wir in unseren Diakonie-Bus und fuhren gen Hösel.
Angestachelt von lyrischen Texten des Liedes "Viva Colonia", sangen wir euphorisch: “Da simmer dabei !....”
Nach kurzweiliger Fahrt landeten wir vor dem Oberschlesischen Landesmuseum ...... und vor verschlossenen Türen!
Voller Ungläubigkeit überprüften wir die Öffnungszeit , Uhrzeit, Datum und das aushängende Schild mit Öffnungszeiten zur Karnevalszeit.
Doch alles nutzte nichts, die Türen blieben zu!
Aber wir sind ja nicht umsonst Besucher des Statt-Cafés, wenn uns sowas die Laune verderben würde.
Kurzerhand entschlossen wir uns, in die nahegelegene Eisdiele zu fahren, um uns wenigstens ein "Entschädigungs-Eis” zu gönnen.
Gesagt, getan, alle wieder ins Auto, setzen, anschnallen, losfahren, Parkplatz suchen, Parkplatz gefunden, abschnallen, aussteigen und aufs Eis freuen. Nach kurzen Schritten standen wir vor der Eisdiele ..... und die hatte sogar auf, war aber restlos überfüllt, und vor der Theke für das "Eis to Go" hatte sich schon eine beträchtliche Schlange gebildet. Wir blickten uns an und entschieden uns, woanders einen Kaffee zu trinken. Also rein ins Auto, anschnallen, los fahren, Café suchen, Café finden, abschnallen und vorsichtig im Café nachfragen, ob denn noch auf wäre, um einen Kaffee zu trinken und ob auch genug Platz ist für sieben Personen. Nach zaghaften Nicken der Dame hinter der Theke und einigen Verwirrungen, welches der richtige Platz für uns wäre, nahmen wir an einem großen Tisch platz und bestellten Kaffee und Kuchen. Während des Plauderns entdeckte dann unsere Petra doch noch Kunst, zwar nicht in Form der bergischen Künstler, sondern nette Kunstdrucke von Hundertwasser und Chagall. Dann kam die Idee auf, doch mal ins Pablo Picasso- Museum zu fahren, was großen Anklang fand.
Doch diesmal werden wir vorher telefonisch nachfragen, ob wir zu dem ausgemachten Termin auch offene Türen finden.
Bianka
Die zauberhafte Kraft der Stille
Ich lebe alleine, und wenn nicht gerade der Fernseher, das Radio oder der CD-Player läuft, dann ist es still. Dann herrscht die Stille. Manchmal eher zufällig, weil ich gerade keine Lust auf Beschallung habe. Am SonntagNachmittag jedoch sehr bewußt. Es fing schon an zu dämmern und ich legte mich auf die Couch, um durch die frischgeputzten Fenster nach draußen zu schauen. Mir gefiel die Vorstellung, meine Gedanken laufen zu lassen und das Gefühl der Zufriedenheit zu genießen. Ich lag also einfach nur da, und lauschte in die Stille.
Das eh eher wenige Licht des Winters verschwand ganz allmählich. Meine Stille wurde immer lauter, bekam immer mehr Präsenz. Meine Stille gab den Raum frei für mich selber. Ich hört meine Gedanken, und spürte in meinen Körper hinein, um heraus zu finden, wo das Gefühl meiner Zufriedenheit beheimatet ist. Dabei kam ich in Kontakt mit meinen Wünschen, meinem Flehen, meinem eigenen Sein.
In Stille kommst Du immer mehr bei Dir selber an. Nichts ist mehr da, was Dich ablenkt. Eine wunderbare Art sich kennen zu lernen. Die Stille sagt soviel. Berichtet von dem, wo Du gerade stehst, womit Du Dich warhaftig beschäftigst. Die Stille ist ein Privileg, ist Luxus. Und ja: Die Stille gibt Antworten...
Plötzlich drang von draußen VogelGezwitscher an mein Ohr. In die Dämmerung hinein machte sich die VogelWelt bemerkbar. Ich kenne das von den Frühlings- den Sommer- und den HerbstMonaten. Jetzt, mitten im Winter, hatte es etwas Verblüffendes. Immer mehr VogelStimmen gesellten sich dazu. Ich genoß das verhaltene Konzert. Eine leise Sehnsucht machte sich breit. Es war die Sehnsucht nach mehr Licht, die Sehnsucht nach frischem Grün, nach dem Duft des Frühlings...
Dann war wieder Stille. Auch ganz plötzlich. Und ich war wieder mit mir alleine. Alleine mit meinen Gedanken, alleine mit meinen Gefühlen, alleine mit meinem Sein.
Mittlerweile ist es völlig dunkel und der Abend ist da. Ich sitze am LapTop und schreibe diesen Artikel. Nur das Klappern der Tastatur ist zu hören. Die Stille ist diesem Geräusch gewichen. Der Zauber ist vorbei. Ich bin wieder in Aktion.
petra
Die wunderbare Kraft der Freundlichkeit
Ich bin immer wieder überrascht, wieviel im Statt-Cafe gelacht wird. Wir haben immer wieder viel Freude und Spaß miteinander. Und das, obwohl auch ganz oft ernste Themen anstehen. Das Besprechen von Problemen rund um die Sucht kommt überhaupt nicht zu kurz. Schließlich ist das ja auch der Sinn dieser Einrichtung.
Eine besondere Qualiät bekommt das Statt-Café allerdings dadurch, dass alle mit einem freundlichen Lächeln begrüßt werden. Immer wird einem das Gefühl vermittelt, gerne gesehen zu sein. Es ist einfach schön, einen Raum zu betreten, und Dir lächelt jemand entgegen. Darin steckt eine enorme Kraft. Freundlichkeit signalisiert die Bereitschaft zur Begegnung, es öffnet Dein Herz. Manchmal ist es nur ein nettes Wort, eine Geste, ein Lächeln. Und schon fühlst Du Dich angenommen. Freundlichkeit legt sich wie ein wärmender Mantel um die Seele und macht Dich reich. Das schafft den NährBoden für Verbindungen, Freundschaften und manchmal sogar LiebesGeschichten.
Das macht auch den Reiz des Wiederkommens aus. Und unsere drei hauptamtlichen Damen sorgen dafür, dass der geschützte Rahmen des Statt-Cafés auch geschützt bleibt.
Dafür ein ganz herzliches Dankeschön!
petra
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Herzlich Willkommen !
Da bist Du ja endlich. Ich habe Dich schon freudig erwartet.
Die Astrologie behauptet, dass Du ein gutes, ein glückliches Jahr wirst.
Dein diesjähriger Regent soll der Planet Jupiter sein. Und der steht für Glück und Freude...
Anders als Dein Vorgänger. Planet Saturn hatte 2014 die Regentschaft.
Und die stand für Disziplin, Verantwortung, Herausforderung und einer gewissen Strenge.
Ich glaube, für viele von uns war 2014 ein schwieriges Jahr.
Geprägt von Kummer, Krankheit und Tod. Emotionalen Unsicherheiten und Verirrungen.
Und für mich war es das auch. Viele Hürden. Einige, an denen ich gescheitert bin. Andere, die ich erfolgreich genommen habe. Aus allen bin ich letztendlich ein Stück gereifter hervorgegangen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ein bisschen erwachsener geworden bin.
Und ich spüre ein Gefühl von Dankbarkeit.
Ich lebe immer noch abstinent. Bin meinem ersten Gebot treu geblieben; Nüchternheit!
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich bin süchtig. Und das Prinzip der Sucht folgt anderen Gesetzen.
Da geht es darum sich zuzumachen...Um Aufgabe...sich nicht ertragen können...Um Zerstörung...
Das Statt-Cafe als rauschmittelfreier TreffPunkt war auch in diesen sehr emotionalen FestTagen eine sichere und stabile Konstante.
Wie schon viele Jahre zuvor, hatten wir auch dieses Mal wieder die Räumlichkeiten zur Verfügung, um mit all jenen zu feiern, die unsere Gemeinschaft gesucht haben. Wir haben zusammen AdventLieder gesungen, ein Gedicht wurde vorgetragen, Texte wurden zum Besten gegeben. HeiligAbend haben wir alle gut gegessen, fröhlich gewichtelt, und Silvester gemeinsam das alte Jahr verabschiedet, und gemeinsam das neue Jahr begrüßt. Kurz um, wir haben Zeit miteinander verbracht.
Und so ein JahresWechsel wird ja auch gerne genutzt, um mit guten Vorsätzen zu starten.
Ich habe auch ein paar.
Einer ist auf jeden Fall weiter nüchtern zu leben. Am 6. Januar feiere ich meinen achten CleanGeburtstag. Acht Jahre ohne Drogen und ohne Alkohol haben ihre Spuren hinterlassen. Sie haben mir gezeigt, dass ich in der Lage bin, ein Leben zu leben, das Sinn macht. Es macht Sinn, Höhen und Tiefen, und auch die gleichmäßigen Abschnitte nüchtern zu durchleben. Weil ich dann auch wahrhaftig an diesem meinem Leben beteiligt bin. Es genießen kann, mich darüber ärgern kann. Darüber froh sein kann, es annehmen kann. Und im schlimmsten Fall bin ich sogar in der Lage, es einfach auch mal nur zu ertragen.
Ich freue mich, wenn viele Menschen ins Statt-Café kommen, weil ein Besuch zu uns, und die Gespräche mit uns eine lohnende Alternative zum „DraufSein“ und dem sich Isolieren darstellen. So bin ich nüchtern geworden und nüchtern geblieben. Und so möchte ich auch 2015 nüchtern bleiben.
petra
Ich bin 56 Jahre alt und feiere nun schon viele Jahre das WeihnachtsFest.
Als Kind in einer Familie, die mir fremd war, und mit dem verstörendem Gefühl, nicht willkommen zu sein. Als Jugendliche frech und aufmüpfig. Später, als Erwachsene, sehr viele Jahr garnicht. Und in den letzten, nüchternen Jahren immer mit einer gewissen Vorfreude auf ein gemütliches Beisammensein, und der Idee, Freude zu verschenken und zu empfangen...
Mal mit mehr Nähe zum Glauben, mal mit weniger Nähe zum Glauben.
Aber immer vor dem HinterGrund, daß Christi Geburt gefeiert wird.
Das ChristKind war mir immer näher als der WeihnachtsMann.
Dieses Jahr hat sich das verändert.
Diese Jahr feiere ich den WeihnachtsMann.
Das ist unkomplizierter. Weniger dramatisch. Weniger gefährlich...
Es scheint, dass das Religiöse auch immer wieder Gründe liefert, sich zu streiten.
Mein Glaube ist nicht sattelfest. Und schon gar nicht möchte ich, daß er Anlass für Zwist bietet. Den haben wir doch schon genug in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Und an der Stelle meinen Frieden machen, geht auch ohne eine Religion. Einfach mit dem wunderbarem Wissen, das neben allem anderen auch das Friedliche in mir wohnt.
Unabhängig vom Äußeren habe ich Zugang zu meinem inneren Frieden. Er geht mir niemals verloren. Er ist ein Teil meiner Selbst.
Und wenn Weihnachten ein Fest des Friedens ist, dann will ich sehr gerne meinen Anteil leisten, damit sich Frieden in mir und im Aussen ausbreiten kann.
Und so verstehe ich auch die VorWeihnachtsZeit. Die AdventsZeit.
Als meine Vorbereitung auf die bewußte Reise zu meinem inneren Frieden. Wenn ich bei ihm angekommen bin, dann trägt mich die Freude und eine heitere Gelassenheit, die das WeihnachtsFest zu einem wahren Fest werden lässt.
Auf so eine Weihnacht kann ich mich nur freuen...
petra
Gedanken zur VorWeihnachtsZeit
Neulich bekam ich am späten Nachmittag eine SMS, in der mir eine besinnliche und friedvolle AdventsZeit gewünscht wurde. Ich habe mich über diese SMS sehr gefreut; Da gibt es eine Person, die freundlich an mich denkt. Das ist alle mal Grund zur Freude.
Am Tage darauf, im Schein der AdventsKerze, machte ich mir so meine Gedanken...
Wie geht friedvoll?
Ich weiß, dass beispielsweise extrem-rechte, radikal-linke, und fanatisch-religiöse Thesen, oder gar Homophobie mich dazu bringen können, Widerstände zu entwickeln und innere Aufruhr zu empfinden. Auch meine persönlichen Differenzen im privaten Umfeld erzeugen immer wieder Ärger und Zorn in mir. In diesen Zuständen gelingt es mir nicht wirklich, Frieden zu empfinden.
Was also brauche ich, um eine friedvolle Stimmung zu leben?
Eine hilfreiche Grundlage für Frieden ist sicherlich Toleranz. Und das Gefühl, geliebt zu werden. Des weiteren die Anerkennung dessen, was von außen an mich herangetragen wird. Und, mindestens ebenso wichtig, die Anerkennung dessen, was in mir wohnt. Was mir auch hilft, sind die Momente der Stille; Der inneren Einkehr. So habe ich die Möglichkeit, mit mir selber in Kontakt zu kommen...zu reflektieren...mir auf den Grund zu gehen...
Und im Grunde genommen mag ich es harmonisch. Mag ich es friedlich.
Was also ist so schwer an friedvoll?
Vielleicht, dass es mir so schwer fällt, Kränkungen zu verzeihen. Vielleicht, weil mir eine dauerhafte Versöhnung so schwer fällt. Vielleicht die Tatsache, dass ich mich ganz einfach zu oft vergesse. Vergesse mit dem, was mir wichtig ist. Vergesse, dass alles, was ich brauche, in mir ist. In Mir. Im Grunde meines Herzens.
Eine schöne AdventsZeit. Besinnlich & friedvoll.
petra
Was ist der Tod?
Erstmal auf jeden Fall das Ende...
Das Ende eines Lebens. Manchmal das Ende von Schmerzen. Manchmal das Ende vom Leid.
Im besten Falle ist er für das Wesen, das gestorben ist, eine Erlösung.
Für die Zurückgebliebenen ist er Anlass für Trauer. Anlass für Tränen. Und er macht sprachlos.
Der Tod bewirkt, daß ich inne halte...
Die Gläubigen unter uns finden Trost in der Liebe zu Gott. Ihre Überzeugung, die Seele ruhet in Frieden, ist tröstlich. Dieser Glaube gibt Kraft. Gibt den Mut, weiter zu leben.
Wie aber tröstet sich ein Mensch, der nicht an Gott glaubt? Der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt?
Der Tod bewirkt, daß ich mich erinnere...
Das ich mich daran erinnere, das Leben endlich ist. Was immer auch danach ist; Das Leben ist zeitlich begrenzt. Und egal, ob es eine Vorsehung gibt, oder ob ein Leben völlig willkürlich erlischt. In der Konfrontation mit dem Tod stellt sich mir immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Ich habe noch keine endgültige Antwort gefunden. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten.
Was mir jedoch gefällt, ist die Idee, daß wir auf der Welt, sind um glücklich zu sein.
Mir gefällt die Vorstellung, daß mein Leben dann einen Sinn ergibt, wenn es mir gelingt, Glück zu empfinden. Ich hatte schlicht vergessen, wie wichtig es für meinen SeelenFrieden ist glücklich zu sein.
Erst der plötzliche Tod eines WegBegleiters hat mich daran erinnert.
Danke
petra
Nüchternheit ist nichts für Feiglinge
Damit meine ich nicht, daß das nüchterne Leben nur angstfrei funktioniert. Oh nein, das Gegenteil ist der Fall. Das nüchterne Leben wird immer wieder auch von Ängsten begleitet.
Da ist die Angst, nicht akzeptiert zu werden. Die Angst, sich zu blamieren, anzuecken mit einer unpopulären Meinung. Die Angst, sich unbeliebt zu machen, wenn Du nicht so bist, wie die anderen Dich gerne hätten.
Dauerhafte Abstinenz erfordert Mut
Ohne Mut bleibst Du nicht dauerhaft nüchtern. Ohne Mut lebst Du als Mensch mit einer Suchterkrankung immer mit den berühmten Hintertürchen.
Wo keine Angst ist, braucht es auch keinen Mut. Erst die Überwindung der Angst, erst das Trotzdem in der Angst ist es, was ich als Mut bezeichne.
Wenn ich trotz der Ängste meine Nüchternheit nicht aufgebe. Wenn ich trotz der Ängste den Mut habe weiter abstinent zu leben, entwickelt sich eine Persönlichkeit mit einer Suchtstruktur zu etwas Großartigem.
Mut wächst im Geist...
Ich bin seit vielen Jahrzehnten suchtkrank, und ich habe sehr oft aus Angst vor dem was ist, was war, oder vor dem, was sein würde zum Suchtmittel gegriffen. Und in den Clean-Phasen dazwischen hatte ich immer die Idee, daß, wenn es nicht mehr geht, kann ich ja wieder was nehmen. Diese Hintertüren waren einerseits beruhigend, andererseits waren sie die klassische Stolperfalle. Sie haben die konstante Seelenarbeit verhindert. So hatte ich keine Chance auf dauerhafte Abstinenz.
Erst meine Entscheidung für ein dauerhaft nüchternes Leben hat dazu geführt, daß ich Mut entwickeln mußte. Hat dazu geführt, daß ich meine Hintertüren aufgegeben mußte. Hat dazu geführt, daß ich hinschauen mußte, genau hinschauen mußte...
Dahin schauen, wo ich den Impuls habe, mich zu verstecken. Wo ich den Impuls habe, mich dem zu entziehen, was mir Schwierigkeiten bereitet.
petra
Dem anderen
sein Anderssein verzeihen,
das ist der Anfang der Weisheit.
aus China
Dieser Spruch ziert schon seit ein paar Jahren meinen SchreibTisch. Auch ich strebe es an, weise zu werden, und damit ich dieses Ziel nicht aus den Augen verliere, liegt dieser kleine Zettel immer in meiner ReichWeite. Ich habe mich redlich bemüht, meinem Gegenüber sein Andersein zu verzeihen. Aber ich bin immer wieder an meine Grenzen gestoßen. Das Ende vom Lied waren Kummer und ganz viel Kampf.
Die letzten drei Monate habe ich eine medizinische Rehabilitation in einer PsychoTraumatologie gemacht. Diese Zeit war so ein bisschen eine Reise in meine eigene Seele. Unterstützt und begleitet durch FachKräfte, die auf LangZeitTraumata und deren Verarbeitung spezialisiert sind, bin ich an den Punkt gekommen, wo es mir nicht mehr möglich war, wegzuschauen.
Dieses gezielte Hinschauen auf mich selber ging manchmal mit dem unangenehmen Gefühl einher, mich gegen die ein oder andere Verhaltensweise und Eigenschaft von mir zu wehren. Sie einfach nicht haben zu wollen. Bevor ich aber etwas an mir selber ändern kann, ist es erst mal nötig, mich so zu positionieren, daß ich auch die Möglichkeit der Akzeptanz von all dem aufbringe. Mich selber so anzunehmen mit dem, was mich ausmacht. Das war ein sehr spannender Prozess, denn nicht alle Gefühle, die sich in mir gemeldet haben, waren auch zu jeder Zeit willkommen. Meist waren es die Gefühle, die mir unangenehm waren, die ich versucht habe zu verdrängen. Mein VerdrängungsMechanismus funktioniert besonders gut , in dem ich mich von innen eng mache. Aber dann erhöht sich auch der quälende Druck, mehr Raum haben zu wollen.
Ich habe in der Reha spürbar erlebt, daß, wenn ich das annehme was da ist, sich mir von innen heraus mehr Raum bietet. Das Großartige an dieser Entwicklung war, daß Platz geschaffen wurde für Entspannung. Bei innerer Weite können sehr gut verschiedene Gefühle neben einander stehen, ohne das sie bekämpft werden müssen.
Und dieses nicht mehr kämpfen müssen, öffnet das Tor um verzeihen zu können. Mir selber zu verzeihen. Und mir selber zu verzeihen, ist auch die Vorraussetzung, um auch anderen zu verzeihen.
petra
Rosenmontagswanderung
Ich heiße John und habe in den letzten Jahren an den Blaukreuz-Treffen teigenommen.
Gestern, Rosenmontag den 3. März 2014 haben wir eine Wanderung ins Bergische Land unternommen, die von Angela geleitet wurde. Es war großartig und ich habe physisch und mental sehr davon profitiert. Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, besonders bei Angela, die stundenlang ein offenes Ohr für mein Leben mit der Sucht hatte.
John
Fastengruppe
Ja, ich wollte einmal etwas positives hier reinstellen.
Mein Name ist Gertrud und wir haben gestern mit dem Fasten angefangen!
Angela, eine der hauptamtlichen im Statt-Café, macht freundlicherweise mit uns den Fastenkurs. Dieser geht über sechs Wochen bis Ostern. Spannend, mal in den Körper reinzuhören und sich zu fragen, ob man ein wenig Verzicht zulassen möchte, (auf was auch immer)
Der Eine oder Andere verzichtet auf Schokolade, Andere auf Fernsehen oder Fleisch. Den Verzicht auf Butter haben sich einige Teilnehmer vorgenommen. Es wird für den Einen oder Anderen sehr schwer werden, aber alle wollen es versuchen, durchzuhalten.
Ganz viel Erfolg für Alle!
Danke, dass es solche Angebote immer wieder gibt. Schaut einfach mal öfter hier rein und vielleicht wecken wir bei Euch auch Interesse. Lohnen tut es sich allemal.
Gertrud
Abschied
Aus persönlichen Gründen habe ich mich entschieden, die hauptamtliche und die ehrenamtliche Arbeit im Statt-Café aufzugeben.
Über sieben Jahre lang war mir das Statt-Café eine stabile, treue, kompetente und liebevolle Begleiterin. Ich bin mit dem Statt-Café nüchtern geworden und nüchtern geblieben. Der gemeinsame Weg war fruchtbar und geprägt durch hohe Qualität. Mir wurde eine Wertschätzung entgegengebracht, die mich reich gemacht hat und die mich hat wachsen lassen.
Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Danke an die drei hauptamtlichen Kolleginnen Gaby, Claudia und Angela. Danke auch an all die Wegbegleiterinnen und Webegleiter, die gemeinsam mit mir das nüchterne Leben gewählt haben. Uns allen wünsche ich eine gute und von Zufriedenheit erfüllte Zeit.
Aber ich werde sicherlich gerne immer mal wieder auf diese Seite gehen, um zu schauen, was alles so im Statt-Café läuft.
Und ab und zu habe ich sicherlich auch mal Lust hier etwas zu schreiben, so dass der Kontakt nicht ganz abgebrochen sein wird.
In tiefer Verbundenheit.
Petra
In eigener Sache
An dieser Stelle möchte ich mich bei Petra bedanken, die vom ersten Tag an bei dem Entwurf, der Gestaltung und der Pflege dieser Webseite intensiv mitgewirkt hat. Die meisten Texte stammen aus ihrer Feder und viele ihrer Bilder tragen zur Illustration der Seite bei.
Danke, danke, danke........
Helmut
Weihnachten
alle Jahre wieder...
Wir alle kennen, und viele von uns mögen auch dieses Fest. Es liegt im Christentum begründet und verkündet die Geburt Jesu. Der Legende nach war diese vor mehr als 2000 Jahren. Eine Geburt, die unter den unwirtlichsten Umständen geschah, und die für die kleine Familie mit höchster Not verbunden war.
- Warum also feiern wir einen solch verheerenden Anlass in einem so großen Stil ?
- Was bringt uns dazu, auch nach so langer Zeit diese katastrophale Situation zu nutzen, und ein Fest der Freude, ein Fest der Liebe daraus zu machen ?
Vielleicht gibt es ja mehrere Antworten !
Vielleicht gibt es ja mehrere Wahrheiten !
Für mich bedeutet Weihnachten, mich daran zu erinnern, dass ich ein guter Mensch werden will. Das ich ein guter Mensch sein will.
Weihnachten bedeutet für mich, mich im Guten zu entwickeln, freundlich zu sein, zu erkennen, wenn jemand meine Hilfe möchte. Und dann auch bereit dafür zu sein, diese Hilfe zu geben.
Weihnachten erinnert mich daran, dass ich erfahren durfte, Teilen ist das neue Haben.
Weihnachten, beginnend mit der Adventszeit bedeutet für mich, mit dazu beitragen, das Leben ein bisschen netter wird. das Leben ein bisschen leichter wird,.das Leben ein bisschen friedlicher wird..
Mich diesen Zielen zu nähern macht mich zufrieden.
Bringt mich dazu, Frieden zu empfinden.
Frieden mit mir,
und Frieden mit meinen Mitmenschen.
Und was bedeutet Weihnachten für Dich ?
Petra
Gertrud:
Ja, an dieses Sommerfest werde ich noch lange denken. Das erste mal, dass ich nicht mitgearbeitet habe, was für mich erst undenkbar war, aber dann konnte ich es in aller Ruhe genießen. Ich habe super gegessen, getrunken, natürlich alkoholfreie Getränke. Es gab Kuchen mit Kaffee, Gegrilltes und Eis zu kleinen Preisen. Zur Unterhaltung war die Trommelgruppe wieder bei uns zu Gast (Danke Euch, Ihr wart Spitze). Es macht Spaß, denen zuzuschauen, sie sind mit ganz viel Spaß und Liebe dabei und mich hat es nicht mehr auf meinem Stuhl gehalten. Bei dem Rhythmus muss man einfach mitmachen. Auch Gespräche mit Freunden habe ich wahrgenommen, es waren ja auch ganz viele da, aus den Gruppen, aber auch neue Gäste, was mich sehr gefreut hat. Schade, es war zu kurz, die Stunden vergingen wie im Flug. Hoffentlich können wir im Jahr 2014 das Ganze wiederholen, ich würde mich sehr freuen.
Silke:
Mir gefiel das Sommerfest. Alles war schön zusammengestellt. Gertrud hat das Fleisch lecker eingelegt. Das Grillen war sehr lecker. Die Preise waren ok. Man hatte seinen Spaß und seine Freude am Sommerfest….Fertig !!!
Jaqueline:
Das Sommerfest hat mir sehr gefallen. Die Stimmung war harmonisch und das Essen war lecker. Ich war eingeteilt für den Wertmarken – und Getränkeverkauf, was teilweise auch ziemlich lustig war. Leider aber habe ich nichts von den Spielangeboten mitkriegen können, da ich nicht bis zum Ende bleiben konnte.
Manfred:
Ich war von Anfang an begeistert. Die Trommler haben uns richtig eingestimmt und ansonsten war die Stimmung harmonisch und ausgeglichen. Ebenfalls die Mitglieder aus meiner Selbsthilfegruppe waren von diesem Fest sehr angetan.
Jutta:
Toll ! Das Wetter, aber vor allem auch die Gäste haben mitgespielt beim Sommerfest im Statt-Café am Freitag, 12, Juli 2013. Es war wieder mal eine gelungene Party. Für das leibliche Wohl wurde vielfälltigst gesorgt. Essen, Trinken, DJ Dieter, die Trommler von Tahougan und Lieder zur Gitarre zum Mitsingen. Alles bestens. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und möchte lieben Dank sagen allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
Dieter:
Unser Sommerfest im Statt-Café war meines Erachtens ein feiner Erfolg. Viele Gäste, prima Speisen und auch die Musik war zu ertragen. Besonders die Trommlergruppe war ein voller Erfolg. Vielen Dank !
Sigrid und Ute:
Das Sommerfest hat uns sehr gefallen. Die Trommler haben erst für Stimmung gesorgt. Das hat richtig Spaß gemacht. Es ist schon lange her, dass wir gesungen haben. Müßten wir öfter mal machen. Es war rundherum ein sehr schönes Sommerfest. Vielen lieben Dank an alle helfenden Hände. Ohne die wäre das Fest nicht möglich gewesen.
Petra:
Ich war sehr glücklich, als wir uns im EA-Team entschieden haben ein Sommerfest auszurichten, hatte ich mir doch schon länger eines gewünscht. Schon während der Vorbereitung war ich ein bisschen aufgeregt im Hinblick auf die Frage, ob unser Fest wohl gelingen würde. Die Nacht davor habe ich fast nicht geschlafen, weil mir so viel durch den Kopf ging. Die Zubereitung des Nudelsalates kam mir da gerade recht.
Alle meine Erwartungen und Wünsche an unser Sommerfest wurden erfüllt. Mehr noch. Es war ein wirklich tolles Beisammensein. Die gelben Tischdecken strahlten im Sonnenlicht, es gab viele lächelnde Gesichter, sogar ein paar ganz kleine waren dabei. Die reichliche Verköstigung wurde sehr gut angenommen. Die Trommlerinnen und Trommler um Nico herum haben angeregt, sich zu bewegen. Dieters Musik war abwechslungsreich und hatte die richtige Lautstärke. Das wir auch selber zur Gitarre gesungen haben war ein kleines Highlight. Ich finde es schön, wenn so viele Menschen so friedlich zusammen sein können.
Eine wirklich gute Idee erkennt man daran,
dass ihre Verwirklichung von vorn herein
ausgeschlossen erschien !
-Albert Einstein -
Ich bin noch ganz beseelt von dem, was ich in den 2 ½ Tagen „KunstBüdchen“ erleben, erspüren und sehen durfte. Wir waren eine ganz kleine, homogene Gruppe um Angela herum, die das Abenteuer Bildhauerei wagen wollten.
Als wir auf das Anwesen ankamen, dachte ich sofort, hier sind freie Menschen zu Hause. Der Ort zeigte sich in einer wunderbaren, sehr liebevollen Einfachheit, er strahlte Wärme aus und er weckte in mir die Erinnerung an meine HippieZeit. Alles lud dazu ein sich kreativ und künstlerisch auszudrücken.
Wir alle fanden „unseren Stein“, gingen auf die Suche nach einem geeigneten Raum zum Arbeiten alle gemeinsam auf ein schönes schattiges Plätzchen im Freien, denn es war sehr warm. Wir waren umgeben von viel sattem Grün, Vogelgezwitscher, einem großen Walnussbaum, zwei BaumHäusern und einigen grasenden Jungbullen.
Bald darauf war die Luft erfüllt vom melodiösen Klopfen mit dem Werkzeug auf dem weichen Tuffstein. Ich selber brauchte eine kleine Weile bevor ich anfing. In mir war eine ungeahnte Scheu den ersten Schlag zu tätigen. Angela hatte uns gesagt, dass in jedem Stein etwas wohnt, was hervorgeholt werden möchte. Es lebt im Innern des Steins und die Kunst ist es, das Übrige wegzuklopfen, damit es zum Vorschein kommt.
Meine von zu Hause mitgebrachte Vorstellung einen Buddha zu erschaffen war erstmal hinfällig. Ich betrachtete meinen dreieckigen Stein und sah beim besten Willen keinen Buddha in ihm. Ich ging mehrmals um den Stein herum, machte zwischendurch ein paar Fotos von den anderen, die schon fleißig am Werk waren.
Natürlich fing ich dann doch an, und in den nächsten 2 ½ Tagen ging ich eine Beziehung mit dem Stein ein, die ich als sehr intensiv erlebte. Den anderen ging es wohl ebenso. Ich spürte ein Erleben in mir selber, wie ich es bis dahin für mich noch nicht kannte.
Meinen Buddha habe ich dann doch noch entdeckt. Allerdings war er nicht das einzige, was der Stein mir von sich zeigte. Er war ja dreidimensional, und auf jede der drei Seiten arbeitete ich ein anderes Gesicht heraus.
Wir versorgten uns selber. Es gab kein Personal, niemand rauchte Zigaretten, alle gingen sehr achtsam miteinander um. Ein bisschen war ich wie verzaubert. Und dennoch; Ich empfand auch eine gewisse Einsamkeit, die ich allerdings als sehr produktiv annehmen konnte. Neben dem Arbeiten am Stein gab es auch immer wieder Zeit für Gespräche und eine liebe Umarmung.
Am letzten Tag, nach einem gemütlichen Frühstück, gab es einen „Museumsbesuch“. Wir alle erzählten etwas zu unserem Stein.Wie er entstand und wie es uns bei der Arbeit an ihm ging. Interessant war es auch, wie die anderen unser kleines Werk interpretierten.
Die Abschlussbesprechung war sehr dicht und sie hat mich sehr bewegt. Bei uns allen hatte dieses Selbsterfahrungsseminar Spuren hinterlassen. Ein besonderes Geschenk war für mich Angela so tief berührt zu erleben.
Ich werde die 2 ½ Tage „KunstBüdchen“ niemals vergessen. Sie bleiben als liebe Erinnerung in meinem Herzen.
An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Diakonie, die Trägerin des Statt-Cafés ist. Sie hat mit ihrem großzügigen Zuschuss dazu beigetragen, dass ich finanziell in der Lage war, mir dieses wunderbare Abenteuer „Steine klopfen“ zu erlauben. Ganz lieben Dank !
Und ein liebes Dankeschön an Angela, das KunstBüdchen war ihre Idee. Sie hat ihren ganz persönlichen Rückzugsort mit uns geteilt, und uns erlaubt, Einblicke in ihr Inneres zu nehmen. Dankeschön liebe Angela !
Petra
Ich komme nun schon das siebte Jahr ins Statt-Café, und im siebten Jahr lebe ich auch schon abstinent. Diese Zeit ist nicht spurlos an mir vorüber gegangen. In mir hat eine große Entwicklung und dadurch auch eine große Veränderung stattgefunden. Es sind Lernprozesse in Gang gesetzt worden, die während meiner langen Zeit des aktiven Suchtverhaltens in Stillstand geraten waren.
Ein bisschen kommt es mir so vor, als hätte ich eine Schule durchlaufen. Eine Lebensschule. Genau das bedeutet das Statt-Café für mich. Eine Lebensschule mit ganz wunderbaren, hochqualifizierten Mitarbeiterinnen, die es mir ermöglichen mich mutig anzuschauen, die mich lehren, mein Verhalten zu verstehen und wenn nötig, zu korrigieren. Ich bekomme durch den Austausch und die vielen wertvollen Gesprächen die große Chancè im zwischenmenschlichen Bereich mehr Achtsamkeit zu entwickeln.
Das Statt-Café ist voll von unterschiedlichen Menschen, denen, wie ich glaube, eines gemeinsam ist. Nämlich einen Ort zu finden und zu erhalten, der Kraft spendet, Verbindungen schafft und das wohltuende Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein mit der Sucht und der Co-Abhängigkeit.
Natürlich habe viele unterschiedliche Menschen auch viele unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen. Das wiederum führt zu vielen unterschiedlichen Emotionen. Wenn diese aufeinandertreffen, entsteht Freude, entsteht Glück, aber auch Ärger, Frust, ja sogar Zorn. Diese ganzen Gefühle wollen gehört werden, wollen Raum haben.
Wenn ich davon ausgehen, das Leben als eine lange Reise zu betrachten, dann ist das Statt-Café auf jeden Fall eine Station. Eine für mich sehr wichtige Station. Hier ist Auftanken möglich, hier kommt es zu Begegnungen, die mich bereichern, die mich vorwärts bringen. Und die das Einsame, was eine Reise auch haben kann, in etwas anderes umwandelt.
Das Statt-Café ist nicht nur mein zweites Wohnzimmer, und es ist nicht nur meine Arbeitsstätte, das Statt-Café ist für mich auch meine Familie.
Petra
In letzter Zeit ist es, häufiger als in den letzten Jahren, vorgekommen, dass es in meinem direkten Umfeld zu Rückfällen gekommen ist. Dieses Geschehen macht mich besonders aufmerksam, auch für meine eigene Suchterkrankung. Meine Erfahrung ist es, dass es immer dann bei mir zu Rückfällen kam, wenn ich nicht gut für mich gesorgt habe, wenn ich unachtsam für meine Bedürfnisse geworden bin. Die Sucht hat immer eine Chance sich ihren Weg zu bahnen, wenn ich sie aus den Augen lasse, sie ignoriere. Dann schleichen sich wieder Mechanismen in den Vordergrund, wie sich isolieren wollen, oder sich zumachen wollen. Für mich ist es hilfreich, mit mir wohlgesonnenen Menschen, die meine Entwicklung begleiten und sie unterstützen, im Gespräch, bzw. im Austausch zu bleiben. Die Grundlage bildet das Statt-Café. Das Statt-Café ist eine Plattform auf der es möglich ist, Menschen zu treffen, die wie ich den Wunsch haben abstinent zu bleiben und nüchtern zu leben. Und wenn meine Stabilität ins Wanken gerät, kann ich mich mitteilen und mir Hilfe hohlen.
Petra
“mein Café”
Als ich im Januar 2007 in´s Statt-Café kam, ging es mir sehr schlecht. Ich hatte gerade aufgehört, Drogen und Alkohol zu konsumieren und war ziemlich verwirrt. Mit den Drogen leben ging nicht mehr, aber wie ich ohne leben konnte, wußte ich noch nicht. Ich war verunsichert, aber instinktiv wußte ich, daß das Statt-Cafe ein guter Platz für mich ist. Er war rauschmittelfrei, und hier verkehrten Leute, die schon abstinent lebten.
Damals lebte ich noch in Düsseldorf in einer WG, die ziemlich chaotisch war und in der viel Alkohol getrunken wurde. Ich war arbeitslos, und lebte von Harz IV. Dadurch hatte ich viel Zeit, mit der ich nichts anfangen konnte. Also kaufte ich mir eine Monatskarte, und fuhr täglich nach Ratingen in das Statt-Cafe. Hier hatte ich AnsprechpartnerInnen, die mir zuhörten, die mir Tipps gaben, und die mich einluden, mit ihnen zu spielen. Damals war das Kartenspiel Phase 10 der Renner. So lernte ich die Menschen kennen, und begann Vertrauen in das abstinente Leben zu entwickeln. Sehr schnell kristallisierte sich heraus, daß ich nach Ratingen ziehen wollte. Diese Stadt war frei von schlechten Erinnerungen, hier war es mir möglich abstinent zu leben.
Es dauerte noch ein dreiviertel Jahr bis ich etwas Passendes zum Wohnen in Ratingen fand, aber während dieser Zeit war ich täglich im Statt-Cafe. So konnte ich mich stabilisieren, und der Abstand zu den Drogen und dem Alkohol wurde langsam größer. Bis heute bin ich fast täglich im Statt-Cafe; bin mit Hilfe meiner neuen FreundInnen nüchtern geblieben. Mittlerweile arbeite ich auch ehrenamtlich im Cafe. Für mich ist das Statt-Cafe mein zweites Wohnzimmer.
Petra
“mein Café”
Mein Name ist Gertrud. Ich bin 75 Jahre alt und seit vielen Jahren alkoholabhängig, aber nun seit ein paar Jahren trocken.
Nach vielen Jahren des immer wiederkehrenden Trinkens, dann wieder Trockenheit, zweimal in ein Delirium fallend, war ich dem Tod sehr nahe. Mit viel Glück konnte ich dem Korsakov-Syndrom entkommen.
Nach dem Tod meines Mannes und dem meines Vaters, der im selben Jahr auch starb, habe ich mich entschieden, meine Umgebung und Freunde zu verlassen und etwas Anderes aufzubauen. Ich bin nach Ratingen-Mitte gezogen. Neue Wohnung. Neues Glück.
Gleich neben meiner neuen Wohnung entstand ein alkoholfreier Treff, Statt-Café genannt, wo ich erstmal reingeschnuppert habe. Ich wollte etwas ehrenamtliches tun. Ich wurde erfreut aufgenommen, und ich bin nun seit bald 15 Jahren Ehrenamtmitglied.
Ich habe eine große Gemeinschaft von Leuten, jung wie alt, mit allen Süchten, im Cafe kennen und schätzen gelernt. Am Anfang besuchte ich jede Woche eine Selbsthilfegruppe, die mir Unterstützung bei meiner Trockenheit und den Rückfällen gab. Ich wußte, ohne diese Gruppe zu besuchen kann ich es nicht schaffen.
Nach einer Langzeit-Therapie von 12 Wochen in Bad Herrenalb wurde meine Abhängigkeit für fünf Jahre gestoppt. Ich war fünf Jahre trocken. Danach wieder Rückfälle, und dann wieder ohne Alkohol leben. Ein Auf und Ab.
Das Cafe war an meiner Seite. Ich wurde mit viel Liebe und Verständnis in meiner Sucht aufgefangen. Dankbarkeit spricht nun aus meinem Herzen. Ein Glück, dass es so etwas gibt. Menschen und eine Einrichtung, die für uns Betroffene zu jeder Zeit da ist.
Seit nun mehr als fünf Jahren führe ich mit meiner sehr lieben Freundin Janette eine Frauengruppe, die sich Regenbogen nennt, für alkoholabhängige Frauen die sich jeden Dienstagabend von 19:00 – 20:30 im Statt-Cafe treffen.
Ich werde bis an mein Lebensende dankbar sein und aufmerksam auf mein Leben schauen. Ohne diesen Stoff ist das Leben und alles, ja alles um mich herum ein wunderbares Leben. Ich sehe die Blumen blühen, Vögel höre ich singen. Alles ist greifbar. Was mit der Sucht verloren gegangen war, habe ich wieder gewonnen.
Ich möchte allen Mut machen. Ihr könnt es auch schaffen. Nur anfangen müsst Ihr.
Gertrud